Verdreifachung der Erneuerbaren Energien reicht nicht aus
Auf der UN-Klimakonferenz COP 28 einigte sich die Weltgemeinschaft erstmals auf die Notwendigkeit der Abkehr von fossilen Energien. Trotz der Forderung vieler Länder findet das Wort „Ausstieg“ jedoch keine Verwendung im Abschlussbericht. So dürften auch zukünftig Schlupflöcher für die weitere Nutzung fossiler Energien entstehen, befürchten Kritiker.
Stefan Rahmstorf, Klimaforscher und Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, sieht trotzdem Positives in dem Ergebnis der Abschlusserklärung. „Gar nicht schlecht, was da drinsteht“, ließ er gegenüber der Tagesschau direkt nach der Konferenz verlauten. So soll etwa der Ausbau Erneuerbarer Energien weltweit beschleunigt werden und bis 2030 verdreifacht werden – ob die beschlossenen Maßnahmen allein für das 1,5°C-Limit ausreichen, ist jedoch fraglich.
In Deutschland wurden die Erwartungen an den Ausbau Erneuerbarer Energien bereits vor der Konferenz übertroffen. Schon jetzt bewegt sich der Anteil des Stroms aus Wind, Sonne und anderen Erneuerbaren hierzulande erstmals bei mehr als der Hälfte. Das ist gut und wichtig, allerdings muss die Energiewende insgesamt deutlich beschleunigt werden. Dass die Bundesregierung die einzelnen Sektorziele abschaffe, nennt Rahmstorf einen großen Fehler und begründet es damit, dass einige Bereiche nur sehr langsam transformierbar sind, wie etwa die Bereiche Gebäudesanierung oder Heizungssysteme. Hier müsse der Druck aufrechterhalten werden, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Neben dem Ausbau Erneuerbarer Energien und der Abkehr von fossilen Energien wurden selbstverständlich weitere wichtige Themen in Dubai verhandelt. So wurden knapp 800 Mio. US-Dollar für Betroffene von Klimaschäden (Loss & Damage) bereitgestellt. Auch wenn dies laut Kritker*innen viel zu wenig ist, steht jetzt zumindest ein spezifischer Fonds bereit, der weiter aufgefüllt werden kann und muss. Das Abschlussdokument namens „UAE Consensus“ lässt sich hier herunterladen.
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