Umweltwirtschaftsgipfel 2022: Netzagentur-Chef Müller spricht zur Gaslage

Die Energiekrise hält die Wirtschaft in Atem – und war auch das bestimmende Thema beim jährlichen Netzwerk-Spitzentreffen der UmweltPartnerschaft in der Handwerkskammer

Hamburg, 6. Dezember 2022 – Beim Umweltwirtschaftsgipfel 2022 der UmweltPartnerschaft (UPHH), einem Bündnis Hamburger Firmen, die freiwillig Leistungen für Umwelt- oder Klimaschutz erbringen, lag der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Gaslage im Winter. Träger der UPHH sind die Umweltbehörde, die Handwerkskammer Hamburg, die Handelskammer Hamburg, der Industrieverband Hamburg (IVH) und der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH).

In diesem Jahr wurde Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, als Keynote-Speaker zugeschaltet, um aus erster Hand eine Einschätzung zu geben. Er erklärte: „Die ergriffenen Maßnahmen und intensiven Vorbereitungen auf allen Ebenen tragen Früchte. Wir sind besser auf diesen Winter vorbereitet als wir im Sommer gedacht haben. Angesichts der historisch gut gefüllten Speicher können wir unter drei Voraussetzungen gut über den Winter kommen: Erstens müssen die angestoßenen Projekte zur Erhöhung der Gasimporte realisiert werden. Zweitens muss die Gasversorgung auch in unseren Nachbarländern stabil bleiben. Und drittens muss auch weiter Gas eingespart werden, auch wenn es noch kälter wird. Da kommt es auf jeden Einzelnen an. Wir haben es alle gemeinsam in der Hand, eine Gasmangellage zu vermeiden.“

Jens Kerstan, Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft führte aus: „Aktuell ist die Gasversorgung stabil, jedoch reichen wenige kalte Tage für einen deutlichen Anstieg des Verbrauchs aus. Um unsere Anstrengungen zu bündeln und genügend Energie einzusparen, haben wir als Senat die groß angelegte Energiespar-Kampagne ‚Hamburg dreht das‘ gemeinsam mit den Kammern und vielen anderen Akteurinnen und Akteuren ins Leben gerufen. Dennoch hat uns Putins Angriffskrieg unsere Energie-Abhängigkeit brutal vor Augen geführt. Auch für Hamburgs Unternehmen steigen die Energiepreise stark. Viele von ihnen haben bereits flexibel reagiert und sparen Energie – nicht nur wegen der hohen Preise, sondern auch, weil wir mitten in der Klimakrise stecken und unsere Treibhausgasemissionen verringern müssen. UmweltPartner-Unternehmen sind hier bereits ganz vorne mit dabei. Unser Ziel ist es, weitere Unternehmen zu überzeugen, in Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz zu investieren. Die UmweltPartnerschaft ist ein wertvolles Netzwerk, um Wissen und Leuchtturm-Beispiele zu verbreiten. 2023 besteht sie seit 20 Jahren – und fünf weitere sollen folgen.“

Hjalmar Stemmann, Gastgeber des diesjährigen Treffens und Präsident der Handwerkskammer Hamburg, erklärte: „Auch wenn noch einige Detailfragen zu klären sind, wie die heranzuziehenden Vergleichsverbräuche: Gas- und Strompreisbremse sind jetzt auf einem guten Weg – auch dank der vielen Forderungen aus dem Handwerk. Jetzt wird es darauf ankommen, die Unternehmen über den Winter bis zum Greifen der Bremsen im März zusätzlich mit Härtefallhilfen und zinsgünstigen Liquiditätsprogrammen zu unterstützen. Denn unseren Betrieben darf nicht auf halber Strecke die Liquidität ganz ausgehen. Auf einer solchen Basis könnten dann Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien aufsetzen.“

Anschließend berichteten UmweltPartner-Unternehmen, wie sie auf die neue Situation reagiert haben. Vom Bäcker bis zum Hafenunternehmen werden Spielräume aufgezeigt. Begleitend werden Unterstützungsmöglichkeiten für das Gewerbe im Rahmen mehrerer anlaufender Energieeffizienzkampagnen vorgestellt.

Etwa 150 Vertreterinnen und -vertreter hatten sich aus dem Netzwerk der mehr als 1.500 Hamburger UmweltPartner-Unternehmen zu dem Treffen angemeldet. Die UmweltPartnerschaft Hamburg (UPHH) gibt es seit 2003 als Bündnis von Firmen, die freiwillig Leistungen für Umwelt- oder Klimaschutz erbringen. Träger der UPHH sind die Umweltbehörde, die Handwerkskammer Hamburg, die Handelskammer Hamburg, der Industrieverband Hamburg (IVH) und der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH).

Neben den Energiepreissprüngen sind internationale Lieferketten und Wirtschaftsbeziehungen unterbrochen oder angespannt. Unter dem stadtweit gemeinsamen Motto der Einsparkampagne „Hamburg dreht das“ tragen Senat, Kammern und verschiedene weitere Partner dazu bei, eine Gasmangellage durch gezieltes Energiesparen abzuwenden. Die UmweltPartnerschaft bietet hier ein Forum für den direkten Austausch.

 

Christiane Engelhardt

Pressesprecherin

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