Hamburgs Weg zu Mehrweg
Hamburg möchte bei der Etablierung von Mehrwegbehältnissen für Essen zum Mitnehmen vorangehen und deshalb bereits in diesem Jahr Gastronom*innen, Kund*innen und Anbieter von Mehrwegsystemen zusammenbringen, um unserer schönen Stadt eine abfallärmere Zukunft zu ermöglichen. Besonders während der Corona-Pandemie kam es im gastronomischen Bereich durch eine gestiegene Nachfrage nach Essen to go zu einem erhöhten Einsatz von Einwegverpackungen für geliefertes und Essen zum Mitnehmen. Diesen Umstand zu ändern, ist ein wichtiger Beitrag für unsere Umwelt, den sich viele Verbraucher*innen wünschen…
Nach dem Inkrafttreten der Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV) am 3. Juli 2021 verpflichtet das novellierte Verpackungsgesetz (VerpackG) nach §§ 33 und 34 ab dem 1. Januar 2023 Letztvertreiber*innen zu einer Mehrwegangebotspflicht. Davon sind nicht nur Restaurants, Cafés, Eiscafés, Bistros, Imbisse (auch Fleischer), Kantinen und Mensen, sondern auch heiße Theken, Bäckereien, Konditoreien und Salatbars im Einzelhandel betroffen, sofern fertige Speisen zur Mitnahme und zum Verzehr außer Haus (take away/to go) angeboten werden.
Durch Angebote von Mehrwegsystemen gibt es mittlerweile unkomplizierte Poolsysteme, deren Nutzung für Gastronom*innen im Vergleich zum Kauf von Einweggeschirr nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch von Vorteil ist. Dabei haben Kund*innen die Freiheit, das Essen im Mehrwegbehälter mitzunehmen und bei allen teilnehmenden Partnerlokalen und –betrieben des Anbieters zurückgeben zu können. Um einen Anreiz für die Rückgabe zu bieten, wird entweder ein Pfand bei der Ausgabe oder eine Gebühr nach Ablauf einer Rückgabefrist fällig. Damit gehen auch Vereinfachungen und Flexibilität für die Gastronom*innen einher. In Hamburg stehen aktuell sechs Anbieter (in alphabetischer Reihenfolge: FairCup, REBOWL, reCIRCLE, Relevo, Tiffin Loop und Vytal) zur Verfügung. Allen Systemen ist gemein, dass ihre Mehrwegbehälter sich bereits nach wenigen Nutzungen ökologisch bezahlt machen und damit wesentlich nachhaltiger sind als Einwegverpackungen.
Prinzip des Pool-Systems Bild: © Deutsche Umwelthilfe
Hier gibt es weitere Informationen: www.hamburg.de/einfachmehrweg